Demo gegen den L419-Ausbau – Parkstraße mehrere Stunden gesperrt

Holzpfähle in einem Waldgebiet
Die spätere Breite der L419 zeigen Holzpfähle in den Ronsdorfer Anlagen. Foto: Moritz Körschgen

Das „Bündnis gegen den Ausbau der L419“ lädt am Samstag, 16. März, ab 13 Uhr ab der Bushaltestelle Parkstraße (in der Straße Am Knöchel) zu einer Demonstration gegen den Ausbau der L419 (Parkstraße) ein. Die Demonstranten werden über die L419 ziehen.

Daher wird die L419 während der Demo (ca. 13:15 bis 15.30 Uhr) zwischen der Staubenthaler und der Erbschlöer Straße vollständig gesperrt. Der Verkehr wird durch Ronsdorf umgeleitet, informieren die Veranstalter.

Aktion will den Wegfall der Waldfläche sichtbar machen

Am Sonntag hat das Bündnis in den Ronsdorfer Anlagen auf 1,2 Kilometern rund 150 Holzpfähle eingesetzt, die das Ausmaß des geplanten Ausbaus zeigen. Die Pfähle sollen mindestens bis zur Demo im Wald bleiben.

Die Initiative „Menschen- und Naturfreunde Scharpenacken“, der Ronsdorfer Verschönerungsverein (RVV) und der Naturschutzbund (NABU) Wuppertal haben die Aktion mit weiteren Teilnehmern des „Bündnis gegen den Ausbau der L419“ durchgeführt. Dabei handelt es sich nicht um offizielle Absteckungen für den Baubeginn durch Straßen.NRW.

Die Dimensionen des L419-Ausbaus sei vielen anhand der Skizzen und Karten bisher nicht bewusst gewesen, erläuterte Roman Müllenschläder von der Scharpenacker Initiative die Idee hinter der Aktion: „Wir erhoffen uns durch die ,Trassierung‘ den immensen Flächenverbrauch und die Größe der betroffenen Waldfläche der Ronsdorfer Anlagen als mehr als nur eine Zahl erleb- und erfahrbar zu machen“, so Müllenschläder. Zusätzlich sind an manchen Pfählen weitere Erläuterungen zum L419-Ausbau zu sehen.

Sowohl südlich als auch nördlich der Parkstraße sind die „Streichhölzer“ eingesetzt, beide Waldgebiete gehören zu den Ronsdorfer Anlagen, die im Besitz des RVV sind. Nach dessen Angaben verliert der Verein 5,5 Hektar Wald- und Grünfläche beim vier- bis teilweise sechsspurigen Ausbau der Straße.

Offenbar zeigten die Hölzer bei den Spaziergängern an dem frühlingshaften Sonntag Wirkung: „Das kommt alles weg?“, fragte ein vorbeigehender Passant, als er die abgesteckte Fläche sah und wurde prompt von einem Aktions-Mitglied zur Demo am Samstag eingeladen.

Das Holz, aus dem die Pfähle gemacht sind, stammt nach Angaben der Aktion von Bäumen aus den Ronsdorfer Anlagen, die sowieso gefällt werden mussten, weil sie beispielsweise vom Borkenkäfer befallen waren.

RVV hat Klage eingereicht und ist zuversichtlich

Martin Schwefringhaus, 1. Vorsitzender des RVV, hatte in einem Schreiben an die Vereinsmitglieder über den aktuellen Stand der L419-Klage berichtet. „Am Donnerstag, den 07.03.2024 haben unsere beauftragten Anwälte fristgerecht die Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss sowie das Eilverfahren [..] eingereicht.“

Er erläutert, dass Straßen.NRW theoretisch schon in wenigen Wochen mit vorbereitenden Maßnahmen für den L419-Ausbau beginnen könnte – das sogenannte „Eilverfahren“. Dagegen hat der RVV Klage erhoben. Darüber werde es laut Schwefringhaus eine mündliche Verhandlung geben. Rodungen seien allerdings noch nicht möglich, denn auch hier gelte die Sperrfrist für das Fällen von Gehölz vom 1. März bis 30. September, so Schwefringhaus.

Nicht nur gegen das Eilverfahren, auch gegen den geplanten Ausbau als solchen – den Planfeststellungsbeschluss – klagt der RVV: „In den nächsten sechs Wochen müssen die Begründungen für die Klage geschrieben werden“, führt der 1. Vorsitzende weiter aus und sagt abschließend: „Wir gehen davon aus, dass unsere Klage erfolgreich ist. Dennoch können wir hiermit lediglich Zeit gewinnen, solange es vom Verkehrsministerium den Planungsauftrag für eine Straße nach Autobahnstandard gibt, wird diese auch von Straßen.NRW geplant und realisiert. Deshalb ist es wichtig, weiterhin für eine zeitgemäße Lösung zu werben.“

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