BV für Radweg-Freigabe am Grünen Streifen, Verwaltung dagegen

Eingang zum Fußweg "Am Grünen Streifen" in Ronsdorf
Ob dieser ca. 100 Meter lange Weg für Radfahrer freigegeben wird, steht zur Diskussion. Foto: Moritz Körschgen

Für die Freigabe des rund 100 Meter langen Verbindungsweges Am Grünen Streifen / Boxbergstraße für den Radverkehr hat sich die Ronsdorfer Bezirksvertretung (BV) jetzt ausgesprochen. Die Verwaltung hatte davon abgeraten.

BV und Bürgerantrag: „Weg ist eine wichtige Verbindung für Radler“

Ursprünglich hatte ein Bürger angeregt, die Straße für Radfahrer zu öffnen. Der rund 100 Meter lange Gehweg sei eine gute Alternative zur viel befahrenen Remscheider Straße und eine gute Anbindung an die Siedlung im Bereich der Boxbergstraße. Er werde täglich von vielen Radfahrern genutzt.

Die Verwaltung sieht das anders und befürchtet Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern bei einer Freigabe. Bei einer Zählung im Oktober 2022 habe die Stadt 54 Fußgänger pro Stunde und keine Radfahrer beobachtet. Der Weg stelle „keine wichtige Verbindung für den Radverkehr dar“, so die Stadt.

Außerdem meint die Verwaltung, dass die Steigung und schlechte Sicht im Kurvenbereich gegen eine Freigabe sprechen.

Schon in der Vergangenheit hatte die BV die Stadt damit beauftragt, zu prüfen, was am Weg geändert werden muss, damit Fußgänger und Radfahrer ihn gemeinsam nutzen können. Dazu müsse der Weg ausgebaut werden, erläutert die Stadt. Das sei nur mit großem finanziellem Aufwand möglich, da an den Weg eine steile Böschung grenzt, auf der anderen Seite befinden sich Privatgelände.

„Die Remscheider Straße ist viel gefährlicher“

Die BV sah das mehrheitlich anders, lehnte die Ausführungen der Stadt ab und stimmte damit für eine Freigabes des Weges für den Radverkehr.

Claudia Schmidt (Grüne) sagte, die Steigung sei nicht besonders steil und bergauf wie -ab kein Problem für Radfahrer.

Lutz Kolitschus (SPD) pflichtete dem bei und ergänzte: „Die Remscheider Straße ist viel gefährlicher als der Grüne Streifen.“ Unter anderem auch, weil sie stark von Lkw- und Autoverkehr frequentiert wird, Tempo 50 herrscht und nur ein kleiner Schutzstreifen vorhanden ist, der so eng an parkenden Autos entlangläuft, dass Radfahrer Gefahr laufen, von unachtsam geöffneten Fahrzeugtüren verletzt zu werden.

Jürgen Köster (Linke) und Dirk Müller (CDU) plädierten ebenfalls für den Grünen Streifen als gute Alternative zur Remscheider Straße.

Nun muss die BV ausarbeiten, wie sie sich die Freigabe des Weges vorstellt. Das ist für die nächste Sitzung am 7. März geplant.

von Moritz Körschgen

Per E-Mail weiterleiten
Auf WhatsApp teilen
Bei Facebook teilen
Twittern
Cookie Consent mit Real Cookie Banner