„Bis zu 300 Millionen Christen werden weltweit verfolgt“

Drei Männer in einer Kirche.
Von links: Arne Moritz (Bezirksvorsitzender der EAK im Bergischen Land), Prof. Dr. Volker Kauder und Dirk Müller (stellv. Vorsitzender der EAK im Bergischen Land). Foto: Moritz Körschgen

„Einsatz für verfolgte Christen – damit die Hoffnung wächst“, zu diesem Thema sprach der langjährige ehemalige Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag, Prof. Volker Kauder. Auf Einladung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU im Bergischen Land waren er und rund 50 Gäste am Montag in die Reformierten Kirche Ronsdorf gekommen.

Schwache, nationalistische und totalitäre Staaten

Der evangelische Christ Kauder setzt sich weltweit für verfolgte Christen ein und damit für das Grundrecht auf Religionsfreiheit. Weltweit würden von etwa 2,5 Milliarden Christen derzeit bis zu 300 Millionen um ihres Glaubens willen verfolgt werden.

Das bedeutet: sie seien in ihrer Glaubensausübung und im Alltagsleben stark eingeschränkt und an Leib und Leben bedroht. Diese Verfolgung geschehe einerseits in mehrheitlich muslimischen Ländern, wo die Regierungen teils auch zu schwach sind, um Minderheiten ausreichend zu schützen.

Andererseits gäbe es Staaten, die nur die Einheit von Nation und Religion oder Nation und Ideologie gelten ließen. Beispielhaft skizzierte Kauder drei große Länder: Nigeria, Indien und China.

Nigerianische Christen werden durch die Boko Haram unterdrückt

In Nigeria leben die Christen überwiegend im Norden des Landes. Dort demonstriert die islamistische Terrorgruppe Boko Haram ihre Macht. Die Medien berichteten von Entführungen ganzer Mädchenschulen. Die Regierung habe nicht die volle Kontrolle über das Land, so Kauder.

Staatliche Unterdrückung in Asiens bevölkerungsreichsten Ländern

Indien und China sind für ihn hingegen Beispiele für nationalistische bzw. totalitäre Ideologien.

Der derzeitige indische Premierminister Modi und seine Partei seien Hindu-Nationalisten mit der Ansicht, dass nur ein Hindu ein guter Inder sein könne. Christen würden, wie im Bundestaat Orissa geschehen, zum Freiwild ihrer hinduistischen Nachbarn. Einzelne Bundesstaaten hätten Gesetze gegen christliche Missionierung erlassen, die praktisch jeden Christen unter Verdacht stellten.

Aus der Bevölkerungsgruppe der „Unberührbaren“ fühlten sich viele stark vom Christentum angesprochen, von der Vorstellung der Gottes-Ebenbildlichkeit und Gleichheit aller Menschen.

In China wiederum habe der Staat ein totalitäres Verständnis seiner kommunistischen Ideologie. Zwar lasse der Staat christliche Kirchen zu, aber nur unter stärkster Überwachung.

So seien in China viele Christen in Hauskirchen in den Untergrund gegangen.
Volker Kauder schloss mit dem Hinweis: „Verfolgte Christen bitten uns für sie zu beten. Aber nicht etwa um ein Ende der Verfolgungen, sondern um ein Durchhalten im Glauben.

von Eckehard Fröhmelt

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