„Wir haben drei anstrengende Jahre mit Erfahrungen verbracht, die wir uns auch hätten sparen können.“ So fasste Löschzugführer Michael Rübel am Samstag die letzten Jahre der Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorf zusammen, die unter dem Schatten der Corona-Einschränkungen standen.

2021: Brandstifter-Serie in Ronsdorf und hunderte Hochwasser-Einsätze

Dennoch zog er auf der ersten Jahreshauptversammlung seit 2019 ein positives Fazit und blickte zuversichtlich in die Zukunft: „Auch im 155. Jahr unseres Bestehens sind wir weiterhin für die Ronsdorfer Bürger da.“

Ungerne erinnerte er an eine Brandstifter-Serie in Ronsdorf im Mai und Juni 2021. Michael Rübel sprach von Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist: Mehrere Mülltonnen und PKW wurden in Brand gesteckt, laut Rübel wurde der Täter mittlerweile gefasst: Beim Versuch, vor dem Haus eines in Ronsdorf wohnenden Polizisten, einen Brand zu legen.

Besonders anstrengend waren für die Ehrenamtler die drei Tage im Juli 2021, an denen das Hochwasser in Wuppertal wütete. Michael Rübel erinnerte: „Von Vohwinkel nach Beyenburg – wir waren in ganz Wuppertal im Einsatz.“ Rund 150 bis 200 Einsätze habe der Löschzug absolviert. „Die Arbeit von einem dreiviertel Jahr in drei Tagen.“

Die Brandschutzerziehung soll 2023 wieder anlaufen: Nachdem die Veranstaltungen in den letzten Jahren ausgefallen waren, sollen in diesem Jahr wieder 240 bis 250 Ronsdorfer Kindergartenkinder die Feuerwehr besuchen.

Auch der Brandschutzkasper musste pausieren, freute sich aber am Samstag über einen neuen Gerätewagen, um auch auf Reisen gehen zu können.

Dankesworte und Lob für die Einsatzkräfte

Ulrich Zander, Chef der Wuppertaler Feuerwehr, erläuterte, dass der Ronsdorfer Löschzug einer derjenigen ist, der am weitesten von der Hauptwache in der August-Bebel-Straße (Elberfeld) entfernt ist.

Daher seien die Ronsdorfer Einsatzkräfte in der Regel als erste am Einsatzort, wenn im Stadtteil die 112 gerufen wird. „Ich weiß, dass ich mich da 100-prozentig darauf verlassen kann“, lobte er den Löschzug 14: „Vielen, vielen Dank an alle für das, was sie geleistet haben.“

Auch Dezernent Matthias Nocke weiß um den Einsatz der freiwilligen Feuerwehrleute: „Ronsdorf ist eine sichere Bank, dank Ihres Einsatzes […]“, fasste er zusammen und sprach ihnen auch den Dank von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, Stadtrat und Verwaltung aus.

Ebenso hoben Guido Blass (Sprecher der Freiwilligen Feuerwehren in Wuppertal) und Jens Walther (1. Vorsitzender des Fördervereins der Ronsdorfer Feuerwehr) das ehrenamtliche Engagement des Löschzugs hervor.

Michael Rübel dankte schließlich allen Unterstützern der Feuerwehr: Förderverein, Ronsdorfer Institutionen, Vereinen, Einzelpersonen, aber auch der oft kritisierten Wuppertaler Politik. Denn die hat ein Programm ins Leben gerufen, dass speziell ehrenamtliche Feuerwehren in Wuppertal bei bürokratischen und organisatorischen Problemen unterstützen soll.

Die Freiwillige Feuerwehr Ronsdorf zählt aktuell 82 Mitglieder in der Einsatz-, 26 in der Ehren-, acht in der Unterstützungsabteilung sowie 17 in der Jugendfeuerwehr.

Beförderungen

Brandoberinspektor: Andre Engels
Brandmeister: Noel Peez, Sebastian Bluhm, Dennis Jung
Feuerwehrmann / -frau: Michael Hornung, Jochen Heinrichs, Lara-Tabea Sarfeld, Larissa Ungemach, Ilario Lerose, Phil Maruhn
Oberfeuerwehrmann bzw. / -frau: Simon Born, Matthias Trapp, Jana Hornung, Justin Vogel, Lars Lewerenz

Ehrennadel für langjährige Mitarbeit in der Feuerwehr

10 Jahre: Fabian Hornung, Robin Kralemann, Stephan Machill
50 Jahre: Berthold Leermann, Karl-Hans Müller
60 Jahre: Karl-Günther Lesche

Ehrennadel des Löschzuges

Bronze: Maik Fuhrmann, Luke Fuhrmann, Dominik Renner, Jochen Heinrichs, Michael Hornung
Silber: Fabian Martin, Matthias Halbach
Gold: Torsten Tölle

von Moritz Körschgen