Vorsicht: Riesen-Bärenklau gesichtet

Am Straßenrand sind Riesen-Bärenklaupflanzen zu sehen.
An der Straße Langenhaus, kurz vor dem Ortseingang in Richtung Rädchen, hat unsere Leserin das Kraut entdeckt. Foto: Renate Mankel

Leserin Renate Mankel warnt in einem Schreiben an unsere Redaktion vor der Ausbreitung des Riesen-Bärenklaus in Wuppertal. Sie berichtet, die hochgiftige Pflanze an drei Orten gesichtet zu haben – einer davon an einem Ronsdorfer Ortseingang.

Verbrennungen sind durch Kontakt mit der Pflanze möglich

Der Riesen-Bärenklau kann über 3 Meter groß werden und ist erkennbar an seinen hohen Stängeln und sehr großen, weiß bis rosafarbenen Blüten. An den Stängeln sind rote Flecken zu sehen, anders als beim kleineren und größtenteils harmlosen Wiesen-Bärenklau.

Berührungen mit dem Riesen-Bärenklau können in Verbindung mit Sonnenlicht enorm schmerzhafte Konsequenzen haben: Schwere Rötungen, Hautentzündungen, Reizungen und in besonders schlimmen Fällen entzündliche Blasen auf der Hautoberfläche. Diese können sogar Verbrennungen ersten bis zweiten Grades hervorrufen und teilweise mehrere Wochen anhalten. Auch Fieber, Schweißausbrüche und Kreislaufschocks sind mögliche Reaktionen.

Eine leichte Berührung ist dafür bereits ausreichend: Der giftige Wirkstoff Furocumarine ist auf und in der gesamten Pflanze (auch in den Wurzeln) enthalten und reagiert auf Sonnenlicht. Die sogenannten phototoxischen Reaktionen entstehen teilweise auch mit Verzögerungen von mehreren Stunden oder Tagen nach Kontakt mit der Pflanze.

Das Einatmen der Dämpfe – beispielsweise beim Entfernen des Gewächses – kann ebenfalls Übelkeit, Atemnot oder Kreislaufprobleme hervorrufen.

Wer in Kontakt mit dem Riesen-Bärenklau gerät, sollte die betroffenen Stellen gründlich mit Wasser und Seife oder sogar mit Spiritus abwaschen und Sonnenlicht vermeiden. Bei Hautreizungen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Renate Mankel berichtet: „Inzwischen finden wir diese Pflanze rund um Wuppertal und Umgebung bis nach Essen, Köln und sogar in der Eifel!“ Sie hat uns drei Fotos geschickt, auf denen die Pflanzen nach allem Anschein zu sehen ist: In Cronenberg an der Oberheidter Straße, in Langerfeld an der Badischen Straße und kurz vor dem Ortseingang zu Ronsdorf in der Straße Langenhaus, aus Richtung Westen kommend (siehe Foto).

Renate Mankel fordert: „Als ordentliche Steuerzahlerin erwarte ich vom Ressort Grünflächenamt / Forsten der Stadt Wuppertal der Verpflichtung zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger nachzukommen und für die ordnungsgemäße Entfernung dieser für alle höchst gefährlichen Herkulesstaude vor der Samenaussaat zu sorgen und die Verantwortung nicht weiterhin wegzuschieben!“

Was die Stadt gegen die gefährliche Pflanze unternimmt

Stadtsprecherin Martina Eckermann informiert: „Wir bekämpfen den Bärenklau auf Flächen, die städtisch sind und mit Priorität dort, wo er eine Gefahr für Kinder oder Fußgänger darstellt. Melden kann man ihn etwa über den Mängelmelder (Anm. d. Red.: www.wuppertal.de/vv/produkte/maengelmelder.php).“

Grundsätzliche werde jede Meldung überprüft, die Ortsangaben im Schreiben von Renate Mankel seien aber „etwas vage“, so Eckermann, die ausführt: „Manchmal erhalten wir auch Meldungen zum heimischen Wiesen-Bärenklau, der für den Laien ganz ähnlich aussieht, aber harmlos ist.“

Von Moritz Körschgen

Per E-Mail weiterleiten
Auf WhatsApp teilen
Bei Facebook teilen
Twittern
Cookie Consent mit Real Cookie Banner