Volksbank im Bergisch Land: “Stabilität in herausfordernden Zeiten”

Drei Herren sitzen in einer Konferenz.
Der Volksbank-Vorstand, von links: Vorstandsmitglied Henning Wichart, Vorstandsvorsitzender Andreas Otto und Vorstandsmitglied Christian Fried. Foto: Moritz Körschgen

Von turbulenten Jahren in der Zukunft sprach der Vorstandsvorsitzende der Volksbank im Bergischen Land, Andreas Otto, bei der jährlichen Bilanzpressekonferenz der Genossenschaftsbank.

„Es werden herausfordernde Zeiten auf uns zukommen“, sagte er, die Volksbank sieht er dabei als „stabilen Anker und Faktor im Bergischen Land“, so Otto.

Globale Konflikte und die lokale Wirtschaft

Rezession, steigende Kosten an allen Stellen, der demografische Wandel in Deutschland, aber auch geopolitische Themen wie der Ukrainekrieg oder mögliche Zölle auf Exportware in die USA thematisierte der Vorstandsvorsitzende und berichtete von Gesprächen mit zwei Bergischen Firmen, die primär in die USA exportieren. Laut deren Aussage könnte es – nach Mexiko und Kanada – auch für europäische Länder bald Strafzölle auf in die USA exportierte Ware geben.

Für die Bergische Wirtschaft, die sich in großen Teilen auf Industrie und Export spezialisiert hat, eine große Herausforderung, so Otto. „Verlässlichkeit in unruhigen Zeiten“ lautete daher die Devise bei der Volksbank gestern.

Mit einem leichten Wachstum von 3,5 Prozent auf 5,685 Milliarden Euro Geschäftsvolumen ist die Genossenschaftsbank insgesamt zufrieden: „In einer schwierigen Marktsituation und trotz gestiegener Aufwände liegen wir operativ auf Vorjahresniveau“, fasste der Vorstandsvorsitzende zusammen.

Mit 2,974 Milliarden Euro im Jahr 2024 ist die Bilanzsumme im Vergleich zu 2023 (2,981 Milliarden Euro) kaum verändert, das Kreditgeschäft ist konstant geblieben, wie Vorstandsmitglied Christian Fried erläuterte. Die Kreditnachfrage stieg in der privaten Baufinanzierung, während sie bei Firmen von Branche zu Branche schwankte, führte Vorstandsmitglied Henning Wichart aus.

Wertpapiergeschäft nimmt zu, Kunden legen konservativ an

Trotz der angespannten Wirtschaftslage verzeichnete die Volksbank bei den Wertpapiereinlagen ein Plus um fünf Prozent auf 1,362 Milliarden Euro.

Henning Wichart berichtete, dass 2025 mit Rekordzahlen im DAX angefangen hat. Auch für die Zukunft rechnet er mit steigenden Aktienkursen: Zwar könnte es teilweise große Schwankungen geben, der Trend zeige aber nach oben. Die Volksbank-Kunden investieren dabei eher konservativ: Primär wird das Geld in Fonds gelegt, mit einzelnen Aktien handeln wenige, berichtete Fried.

Mit dem Vorsteuerergebnis von 15,8 Millionen Euro ist der Vorstand insgesamt zufrieden. Der Vorstand schlägt vor, eine Dividende von 6 Prozent an die Mitglieder, also die Eigentümer der Genossenschaftsbank, auszuschütten. Die Vertreterversammlung entscheidet darüber im Juni. Die Anzahl der Mitglieder ist von 2023 auf 2024 um 300 auf 10.823 gewachsen.

Weitere Zahlen und Aktivitäten

Mit der Region ist die Volksbank weiter eng vernetzt und berichtete, 2024 insgesamt 7,7 Millionen Euro Steuern bezahlt zu haben.

Rund 170 Vereine profitierten von finanziellen Zuwendungen, 290.000 Euro flossen als Spende, über Crowdfunding oder als Sponsoring in gemeinnützige Projekte, soziales und bürgerschaftliches Engagement, Sport, Bildungsprojekte, gesellschaftliche oder wirtschaftliche Initiativen.

In Solingen entsteht derzeit eine Kita, die voraussichtlich noch in diesem Jahr fertiggestellt werden soll – die fünfte Volksbank-Kita im Bergischen Land.

Mitarbeiter zählte die Genossenschaftsbank 2024 (inklusive 31 Azubis) 370, 2023 waren es 369. Weiterhin gebe es offene Stellen, weshalb die Volksbank auch in der Zukunft auf die Ausbildung junger Menschen setzen möchte.

Die 20 Filialen sollen weiter bestehen bleiben, wie Andreas Otto betonte.

Von Moritz Körschgen

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