Verschönerungsverein will gegen L419-Ausbau klagen

Die Parkstraße in Wuppertal-Ronsdorf.
Wird der Umbau so umgesetzt, wie zurzeit geplant, werden auf beiden Seiten der Parkstraße zahlreiche Bäume für die neuen Spuren gefällt. Stattdessen werden teilweise 6 Meter hohe Lärmschutzwände gebaut. Foto: Archiv Ronsdorfer Wochenschau

Der Ronsdorfer Verschönerungsverein (RVV) pflegt die Ronsdorfer Anlagen seit 1869. Sein Ziel – der Bevölkerung ein Erholungsgebiet zu bieten – sieht er durch den vier- bis sechsspurigen Ausbau der L419 (Parkstraße) in seiner aktuell geplanten Form gefährdet. Deshalb sammelt der Verein jetzt Spenden, um gegen den Ausbau zu klagen – insgesamt 50.000 Euro.

Das Spendenbarometer steht bereits bei 13.020,- Euro (Stand vom 27. Dezember, 20 Uhr). Der 2. Vorsitzende des Vereins, Andreas Bergert, erzählt aber, dass es bereits weitere Zusagen und „[…] viele Interessierte gibt, die die Klage unterstützen möchten.“ Auf seiner Homepage verspricht der RVV, dass die Spendengelder ausschließlich für die Vorbereitung und Durchführung der Klage verwendet werden. Sollte keine Klage erfolgen oder Geld übrig bleiben, werde der Verein das anteilig zurückzahlen.

Weitere Infos zur Klage und das Spendenkonto unter: www.ronsdorfer-verschoenerungsverein.de/verein/situation-l419/

RVV kritisiert unter anderem mangelhaften Lärmschutz und Flächenverlust

Von den rund 30 Hektar Park- und Waldfläche der Ronsdorfer Anlagen würden beim Ausbau laut dem RVV acht Prozent (ca. 2,4 ha) entfallen: „Die Beeinträchtigungen gehen weit über die Flächeninanspruchnahme hinaus. Ein Großteil der Erholungs- und Biotopfunktion geht für immer verloren“, erklärt der RVV auf seiner Homepage. Denn einen Lärmschutz würden die Ronsdorfer Anlagen, wie Bergert erläutert, nach den jetzigen Plänen nicht erhalten.

Dabei versuche der RVV, wie der 2. Vorsitzende erzählt, bereits seit Mitte der 2000er Jahre die Planungen zu begleiten und Einwände einzubringen. „Unsere Kritikpunkte wurden nicht ausreichend berücksichtigt“, findet er. Daher bleibe nur noch der Klageweg.

Einreichen kann der Verein die Klage erst, wenn es einen Planfeststellungsbeschluss gibt. Damit ist laut Landesstraßenbauprogramm im Frühjahr 2023 zu rechnen.

Grüne im Gespräch mit Ronsdorfer Verschönerungsverein

Aus der Politik erhält der RVV Zuspruch von den Grünen: Die Landtagsabgeordnete Ina Besche-Krastl und der Sprecher der Wuppertaler Grünen, Michael Hablitzel, haben sich mit den Verantwortlichen des Vereins getroffen und teilen die Kritikpunkte.

Als Alternative schlagen sie vor: „Zwei Spuren, die kreuzungsfrei von der Blombachtalbrücke bis Lichtscheid verlaufen – kombiniert mit Ein- und Ausfahrten als darüberliegende Kreisverkehre, die auch Brückenfunktion übernehmen.“

von Moritz Körschgen

Per E-Mail weiterleiten
Auf WhatsApp teilen
Bei Facebook teilen
Twittern
Cookie Consent mit Real Cookie Banner