„Trage Frieden in die Welt“ – Ronsdorfer Botschaft am Volkstrauertag

1 Mann legt einen Kranz vor ein Ehrendenkmal
Phillip Krainske (Leutnant zur See) und Stephan Abshoff (Polizei Ronsdorf) legten einen Kranz für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. nieder. Fotos: Moritz Körschgen

Vor fast 100 Jahren fand der erste Volkstrauertag in Ronsdorf statt. Auch heute spielt das Gedenken an die Opfer aus Kriegen und Gewaltherrschaft eine wichtige Rolle, wie am Sonntag bei einer Feierstunde in der Wagenhalle der Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorf deutlich wurde.

Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes fragte, was sich im Vergleich zur Zeit vor 100 Jahren geändert hat. Denn auch heute befinden sich Teile der Welt im Krieg, wie Russland, die Ukraine oder der Iran, so Scheuermann-Giskes. Er fragte, welche Zeichen bei einem Volkstrauertag gesetzt werden sollen und fasste zusammen, dass sich der Kampf gegen das Böse immer lohnt, denn: „Das Gute wirkt tief und radikal in die Gesellschaft und wird daher langfristig siegen.“

Ein Chor singt
In der Halle der Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorf sang der gemischte Chor Pro Musica

Krieg ist: sinnlos, enttäuschend, unnötig und bringt Angst

Mit einem Gedicht von Janina Bodendörfer begann Pfarrerin Ruth Knebel ihre Ansprache: „Ein Gedicht über den Krieg schreiben, wenn man nur Frieden kennt.“ Darin erläutert die junge Lyrikerin, dass sie den Krieg nie miterleben musste, nur aus Geschichtsbüchern und Anekdoten kennt und sich eine Welt wünscht, in der alle Menschen den Krieg nur aus Geschichten kennen.

Passend dazu hatte die Pfarrerin ihre Konfirmanden zum Krieg befragt. Deren Fazit: Krieg ist enttäuschend, sinnlos und unnötig. Auch Sätze wie „Ich habe Angst“ fielen. Die Jugendlichen wünschen sich, dass Krieg aufhört und alle Menschen wieder sicher in ihr Heimatland und zu ihren Familien zurückkehren können. Oder ganz einfach ausgedrückt, dass „alles einfach wieder normal wird.“

Der von Ruth Knebel genannte Bibelvers „Suche den Frieden und jage ihm nach“ untermalte diesen Wunsch. Denn Frieden solle auch ohne Waffen geschaffen werden; mit Gewalt könne kein gerechter Frieden entstehen. Am Sonntag legte Ruth Knebel den Fokus auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa: „Ich denke heute besonders an die gefallenen Soldaten und Bürger aus der Ukraine und Russland.“

Kranzniederlegung und Gebet im Ronsdorfer Stadtgarten

Ein Mann und eine Frau legen einen Kranz an einem Ehrendenkmal nieder
Christel Auer und Eckbert Schwager vom Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein.

Nach den Reden und den Chorbeiträgen wanderten die Besucher gemeinsam zu den Kriegerdenkmälern im Ronsdorfer Stadtgarten, wo unter blauem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein die Kränze zu Ehren der Kriegsgefallenen niedergelegt wurden. Insgesamt fünf Kränze – von der Stadt Wuppertal, dem Heimat- und Bürgerverein, dem Sozialverband, dem Verteidigungsministerium und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge schmücken nun das Denkmal zu Ehren der in den Weltkriegen Gefallenen.

Pfarrerin Ruth Knebel beim Gebet.

Organisiert und veranstaltet wurde die Veranstaltung vom Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein. Der Chor Pro Musica Ronsdorf begleitete den Gedenktag unter der Leitung von Renate Schlomski, unter anderem mit Liedern wie „Trage Frieden in die Welt.“
Nach einem Gebet von Ruth Knebel an den Ehrendenkmälern lud der Heimat- und Bürgerverein die Besucher zum Ausklang mit Suppe, Kaffee und Kuchen ins Bandwirkermuseum ein.

von Selina Hunze

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