TC-Blau-Weiss feierte Gastronomie-Jubiläum

Drei Menschen lächeln in die Kamera.
Die Gastronomen Bojan und Mery Komic mit dem 1. Vorsitzenden des Tennisclubs, Wolfgang Luchtenberg (von links). Foto: privat

Vier Jahrzehnte stehen Mery und Bojan Komic beim Tennisclub Blau-Weiss Ronsdorf am Herd und hinter dem Tresen – ein in der heimischen Tennisszene wohl einmaliges Jubiläum. Das war für die Jubilare Anlass genug, die Mitglieder einzuladen. Rund 150 Blau-Weisse gaben sich über den Tag verteilt die Klinke in die Hand.

Wie in all den Jahren war für das leibliche Wohl der Jubiläumsgäste bestens gesorgt und das nachmittägliche Kuchenbuffet hat allem die Krone aufgesetzt.

Der Anfang war nicht einfach – ein historischer Rückblick

Der 1. Vorsitzende Wolfgang Luchtenberg erinnerte an die Anfänge dieser einmaligen Verbindung, als im Frühjahr 1981 die Anlage am Rädchen eröffnet wurde.

Schon damals sorgte das aus Bosnien stammende Ehepaar Mersada und Abdullah Komic, die aber von Anfang an liebevoll nur Mery und Bojan genannt wurden, für das Wohl der Tennisspieler und -spielerinnen.

Aber es war für sie und wohl auch für die Ronsdorfer Tennisgemeinde nicht einfach, sich aneinander zu gewöhnen, zumal es vorher am Graben für die Tennisfreaks nur eine Eigenversorgung gab. Auch Bojans berufliche Tätigkeit beim Kabelwerk Reinshagen führte zu zeitlichen Konflikten und so wurde nach einiger Zeit diese Verbindung beiderseits beendet.

Die monatelangen Versuche, mit verschiedenen anderen Gastronomen den Blau-Weissen gerecht zu werden, endeten aber sehr schnell, so dass die beiden damaligen Vorstandsmitglieder Bubi Berghaus und Klaus Stratmann kurzentschlossen bei Komic anriefen und um ein Gespräch baten.

Nach anfänglichem Kaffee und Kuchen ging es dann sehr schnell während der Verhandlungen zum Sliwowitz über, der reichlich geflossen sein soll. Aber nachts um 3 Uhr standen die Unterschriften unter einem Vertrag, der das Fundament für eine vierzig Jahre währende gute Beziehung bedeutete.

Engagement für Bosnien und kulinarische Spezialitäten

Mery und Bojan haben während des Krieges in ihrer Heimat großes soziales Engagement gezeigt. Ihre zahlreich gewachsenen privaten Bindungen zu vielen Mitgliedern haben dazu beigetragen, dass nennenswerte Geld- und Sachspenden zusammenkamen, die unter Begleitung einiger Clubmitglieder vor Ort persönlich übergeben wurden.

Mery ist in der hiesigen Tennisszene berühmt für ihre super Frikadellen; es soll sogar Mitglieder geben, die nur derentwegen eingetreten sind. Und Bojans Spezialität ist das bestgezapfte Pils, das man sich vorstellen kann. Wer als „blau-weisser“ Tennisspieler bei anderen Vereinen zu Gast ist, wird ständig auf diese beiden Besonderheiten angesprochen.

„Platz 8“ ist der Treffpunkt für die Clubmitglieder

Dass bei Blau-Weiss Ronsdorf die Geselligkeit und die familiäre Atmosphäre großgeschrieben werden, ist auch das Verdienst der beiden Gastronomen. Der Platz 8, wie die Theke liebevoll genannt wird, ist bis auf den Ruhetag am Dienstag in der ganzen Woche stets gut frequentiert; viele Runden mit langjährigen Mitgliedern treffen sich hier regelmäßig.

Bojan hat aber auch als aktiver Tennisspieler seine Spuren hinterlassen. So konnte er sich in die Liste der Clubmeister einreihen und ist seit Jahren ein verlässlicher und erfolgreicher Medenspieler.

Die beiden Jubilare verkörpern, wie Wolfgang Luchtenberg betonte, ein Zusammengehörigkeitsgefühl, um das Blau-Weiss Ronsdorf immer schon beneidet wird: „Danke für 40 Jahre gastronomischer Verbundenheit zum Club und Danke für 40 Jahre treuer Hilfe und Unterstützung auch über die Gastronomie hinaus. Ihr seid unsere blau-weisse Seele“, sagte er über die langjährige Verbindung, die wohl nur schwer in Worte zu fassen ist.

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