Ronsdorfer Wohn-Vision in der Kurfürstenstraße

Mensch steht in seinem Garten und erzählt.
Die Idee ist Hans Dunkel beim Entspannen im Garten gekommen. Foto: Moritz Körschgen

Der benachbarte Kirchturm schlug 12, als ein mittlerweile alteingesessener Ronsdorfer von seiner Idee erzählte: Die Umgestaltung des Bereichs zwischen der Kurfürstenstraße, Theodorstraße und dem Sportplatz der DT in der Scheidtstraße. Seit 40 Jahren wohnt Hans Dunkel in der Kurfürstenstraße und hat die Vision, das Wohnquartier zwischen den drei Straßen für Wohnen, Arbeiten und Freizeit zu nutzen – und dabei neue Wege zu gehen.

Das Gebiet sei durch die leerstehenden Gartenschuppen, den großen Sportplatz, die geschützten Gärten und die vielen Alt- und Neubauten besonders geeignet für Familien, sagte er. Hans Dunkel blickte auf seine eigenen Erinnerungen zurück: Früher spielten die Nachbarskinder in den großen Gärten miteinander, dank offenen Toren zwischen den Gärten konnten sie nach Belieben ein- und ausgehen. Zwar nicht genau das gleiche, aber eine ähnliche freie und gemeinschaftliche Nutzung des Wohnquartieres schwebt Hans Dunkel jetzt wieder vor.

„Die guten Handwerker und interessierten Bürger bilden zusammen mit den Grundstücken wertvolles Kapital für die Umgebung“, meinte er. Insbesondere junge Familien könnten dort ihre Büros eröffnen und ganz im Sinne des Homeoffice Wohnen und Arbeiten verbinden, hofft der ehemalige Dozent für Wirtschaftswissenschaften. Auch die erneute Inbetriebnahme der Bandwebstühle und das Eröffnen von kleineren Werkstätten würden die Traditionen Ronsdorfs wieder aufleben lassen, stellte er sich vor.

Dem 84-Jährigen ist bewusst, dass er die finalen Entwicklungen – sollte seine Vision Anklang finden und umgesetzt werden – nicht mehr miterleben wird. Er möchte die Nachbarn aber zum Umdenken motivieren und einen kleinen Denkanstoß geben. „Es soll so viel wie möglich vom Traditionellen beibehalten und saniert werden. Dadurch vermischen sich Tradition und Moderne.“ Seine Vorschläge sind zum Beispiel das Öffnen von Zaunanlagen und Einfügen von Verbindungswegen sowie die Sanierung der Schuppen.

Ziel seiner Idee ist es, die Ronsdorfer zum Mitmachen zu animieren, um den alten Ortsteil zu revitalisieren. „Mit begrenzten Mitteln und Muskelarbeit kann ein Paradies geschaffen werden“, ist sich Hans Dunkel sicher.

von Selina Hunze

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