Ronsdorfer Löschzug zog Bilanz: Feuerwehr hat ihre Mission erfüllt

Eine große Gruppe Feuerwehrleute zwischen Feuerwehrfahrzeugen.
Die freiwilligen Einsatzkräfte in den schwarzen Uniformen mit der Jugendfeuerwehr in den blauen Overalls. Foto: Moritz Körschgen

Unentgeltlich und in ihrer Freizeit schützen die Mitglieder Freiwilliger Feuerwehren in ganz Deutschland die Bevölkerung vor Bränden, Unwettern und anderen Gefahren – so auch in Ronsdorf der Löschzug 14. Bei ihrer Jahreshauptversammlung berichteten die Ronsdorfer Einsatzkräfte über ihre Arbeit im Jahr 2024.

Fast 2.000 Einsatzstunden im letzten Jahr

Löschzugführer Michael Rübel fing mit dem Fazit an: „Mission accomplished“ (engl. Mission erfüllt), sagte er und untermauerte das Ergebnis mit Zahlen, Daten und Fakten.

Im aktiven Dienst sind 84 Feuerwehrleute, 26 Personen zählt die Ehrenabteilung und die Unterstützungsabteilung hat 11 Mitglieder. 14 Jugendliche sind in der Ronsdorfer Jugendfeuerwehr tätig. Sie feierte 2024 ihr 40-jähriges Jubiläum. Michael Rübel lobte die Ausbilder und sprach von einem Erfolgsmodell, das Nachwuchskräfte an den Löschzug heranführt.

Die Einsatzzahl ging im letzten Jahr auf 267 zwar leicht zurück (2023: 293 Einsätze), der Aufwand sei mit 1.850 Einsatzstunden aber weiterhin hoch gewesen.

Der Löschzugführer hob dabei hervor, dass die Truppe 29 Mal in die Flüchtlingsunterkunft im Saalscheid wegen ausgelösten Feuermeldern ausrücken musste. Allerdings nicht, weil Gefahr im Verzug war, wie der Löschzugführer ausführte, sondern aufgrund von „menschlichem Fehlverhalten“. „Warum das Problem nicht angegangen wird, erschließt sich uns nicht“, kommentierte Michael Rübel.

Ordnungsdezernent Matthias Nocke sagte in seinem Grußwort später, dass die Stadt sich dem Thema annehmen werde: „Die Saalscheid-Einsätze werden sich in diesem Umfang nicht wiederholen.“ Er lobte den Ronsdorfer Löschzug, der „in verwirrenden Zeiten“ Stabilität und Sicherheit für die Bevölkerung biete.

Im Einsatz zählt jede Minute – Parkplatzsuche kostet Zeit

Michael Rübel plädierte außerdem dafür, dass im Umkreis der Feuerwehrwache Parkplätze für die Einsatzkräfte reserviert werden. Denn vom Zeitpunkt des Alarms müssen die Löschfahrzeuge mit den Feuerwehrleuten innerhalb von 10 Minuten am Einsatzort sein.
Zunächst müssen sie aber zur Wache kommen – meist mit dem eigenen PKW. Zeit, die die Einsatzkräfte mit der Parkplatzsuche oder dem Fußweg vom Parkplatz zur Wache verbringen, können im Ernstfall aber kostbare Minuten sein. „Wir sehen Handlungsbedarf seitens der Politik und der Verwaltung“, betonte Michael Rübel.

Matthias Nocke sprach in seinem Grußwort von einer „eventuellen Lösung“, über die derzeit diskutiert werde. 2018 hatte die Ronsdorfer Bezirksvertretung zwei solcher Parkplätze Am Stadtbahnhof vor dem ehemaligen Kiosk „Zum süßen August“ (gegenüber dem Restaurant Schlüffken) beantragt, die Verwaltung lehnte den Vorschlag damals aber ab.

Zu Gast war auch Andreas Steinhard, Leiter der Wuppertaler Feuerwehren. „Besonders“ nannte er mehrere Aspekte der Ronsdorfer Freiwilligen Feuerwehr: Er hob die Jugendarbeit sowie das Engagement vieler Ronsdorfer Feuerwehr-Führungskräfte in ganz Wuppertal hervor. Die Einsätze werden immer „schnell und effizient“ bedient, so Steinhard weiter. Nicht jeder Löschzug in Wuppertal könne das von sich behaupten.

Auszeichnungen, Ehrungen und Abschied

Neben dem Dienstlichen war die Jahreshauptversammlung auch geprägt von zwischenmenschlichen Momenten.

Emotional erinnerte Michael Rübel an Bernd Schulten, der im November verstorben war. Der frühere Löschzugführer war unter anderem Vorstands- und Gründungsmitglied des Feuerwehr-Fördervereins und zeigte über Jahrzehnte großes Engagement für die Ronsdorfer Feuerwehr.

Bernd Schulten wurde posthum mit der goldenen Ehrennadel des Löschzugs für besondere Leistungen sowie für 40 Jahre als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorf geehrt. Der Löschzugführer überreichte die Auszeichnungen an Bernd Schultens Kinder Simone Greb und Jens Schulten, die selbst in Förderverein und Löschzug aktiv sind.

Von Führungsrollen in den regulären Dienst wechselten der Gruppenführer der 1. Einsatzgruppe, Matthias Dietrich, und sein Stellvertreter Jens Schulten nach 16 Jahren gemeinsamer Arbeit. Der neue Gruppenführer Fabian Martin dankte Matthias Dietrich und Jens Schulten für den langjährigen Dienst und lobte ihre Beharrlichkeit und Beständigkeit im Ehrenamt.

Nach dem obligatorischen Gruppenfoto verbrachten die Feuerwehrleute den Nachmittag in geselliger Runde – wohl wissend, dass in jedem Moment der Alarm losgehen und die Ronsdorfer zum Einsatz rufen kann.

Von Moritz Körschgen

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