Neuer Asphalt für die Erbschlöer Straße

Blick in eine Straße mit parkenden Fahrzeugen.
Ab der Kreuzung Lüttringhauser Straße bis zur Einmündung Otto-Hahn-Straße soll die Erbschlöer Straße saniert werden. Foto: Moritz Körschgen

Die Erbschlöer Straße soll mit „CleanAir-Asphalt“ saniert werden. Das empfiehlt die Wuppertaler Stadtverwaltung, entscheiden wird der Verkehrsausschuss am 18. Juni. Die Ronsdorfer Bezirksvertretung hat den Antrag bereits zur Kenntnis genommen.

Erbschlöer Straße als „Teststrecke“ für den neuen Straßenbelag

Ronsdorf wäre damit neben Hamburg einer von zwei Orten, an dem die neue Technologie zum Einsatz kommt. Nach Angaben des Herstellers wird im Asphalt eine geringe Menge Titanoxid (unter 1%) beigemischt, das durch die UV-Strahlung des Sonnenlichts schädliche Stickoxide aus der Luft in unschädliche Nitrate umwandeln soll. Den Straßenlärm soll der neue Asphalt um 2 bis 4 db(A) reduzieren.

Geplant ist die Sanierung der Erbschlöer Straße von der Kreuzung Lüttringhauser Straße bis zur Einmündung ins Industriegebiet Otto-Hahn-Straße. Nur der Bereich zwischen Industriegebiet und der Kreuzung Parkstraße soll nicht erneuert werden.
Kommt es zum geplanten Ausbau der L419, würde dieser Bereich der Straße sowieso komplett überarbeitet.

Stadt rechnet mit einer Bauzeit von zwei Monaten in den Sommerferien

Schon seit mehreren Monaten wird auf der Erbschlöer Straße gearbeitet. Aktuell verlegen die Wuppertaler Stadtwerke Stromleitungen im oberen Bereich der Straße.

Die Sanierung mit dem „CleanAir-Asphalt“ soll in den Sommerferien beginnen und ca. zwei Monate dauern. Im Anschluss ist geplant, die Bushaltestelle Lohsiepenstraße (in Richtung Ronsdorf) sowie die Verkehrsinseln barrierefrei umzubauen. Der Gehweg in Höhe der Hausnummern 108 bis 114 soll zusätzlich verbreitert werden.

Außerdem will die Stadtverwaltung nach der Sanierung prüfen, ob der Radverkehr bei den Straßenmarkierungen berücksichtigt werden kann.

Messungen sollen zeigen, ob der Asphalt seinen Zweck erfüllt

Die Kosten liegen insgesamt bei 880.000 Euro (835.000 Euro für den Asphalt und 45.000 Euro für Markierungen). Nach Angaben der Stadtverwaltung hätte herkömmlicher Asphalt 710.000 Euro (125.000 Euro weniger) gekostet. Da das Land NRW zum 1. Januar die Straßenbaubeiträge abgeschafft hat, kommen auf die Anwohner der Erbschlöer Straße keine Kosten zu.

Die Wirkung des neuen Asphalts wird – laut der Stadtverwaltung auf Kosten des Herstellers – untersucht: Seit Mai 2023 werde die Stickstoffkonzentration in der Erbschlöer Straße gemessen und soll auch zwei Jahre nach Aufbringung des neuen Asphalts weiter untersucht werden. Gemessen wird, ob die Stickstoffdioxid- und Lärmbelastung sich reduzieren.

Ähnliche Projekte habe der Hersteller bereits bundesweit im kleineren Maßstab erfolgreich durchgeführt, so die Stadtverwaltung.

Von Moritz Körschgen

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