(K)eine Kirmes in Ronsdorf? – Update (3.7.): Stellungnahme der Stadt

Blcik auf Kirmesbuden.
Vor zwei Jahren fand im Ascheweg die Kirmes statt, die viele Besucher anzog. Foto: Archiv Rosdorfer Wochenschau

Der Schaustellerverein Wuppertal hatte für diesen August eine Kirmes in Ronsdorf geplant und beantragt. Nach Aussagen des Schaustellervereins, dem Landtagsabgeordneten Marcel Hafke und Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes hat das städtische Gebäudemanagement den Antrag der Schausteller, auf den Parkplätzen der Erich-Fried-Gesamtschule (EFG) zu feiern ohne Begründung abgelehnt.

Bisheriger Standort sei nicht mehr geeignet für die Kirmes

2023 fand die Kirmes noch im Ascheweg statt, dort kann laut Michael Petersen, Sprecher des Schaustellervereins, aber nicht mehr gefeiert werden.

Durch die neuen E-Ladeboxen sowie einbetonierte Poller und Straßenschilder gebe es keinen ausreichenden Platz mehr für ein Kettenkarussell. Ohne sei die Kirmes nicht sinnvoll, so Petersen.

Die EFG-Parkplätze hatten die Schausteller als Alternative ausgesucht, einen anderen geeigneten Platz habe man nicht gefunden. Michael Petersen ist verärgert: Die Stadt habe keinen Versuch unternommen, mit dem Schaustellerverein eine Lösung zu erarbeiten oder Kontakt aufzunehmen.

Geplant habe der Verein eine Kirmes mit einem vergünstigten Familienaktionstag: „Auch für die Familien, die es sich nicht leisten können, zu verreisen“, so Petersen.

Weiterhin sucht der Verein nach einer passenden Fläche, auch wenn die Zeit drängt: „Wir wollen in Ronsdorf eine Kirmes machen. Das muss aber spätestens nächste oder übernächste Woche geplant sein“, sagt Petersen. Sonst reiche die Zeit für die Vorbereitungen nicht aus.

OB-Kandidat Marcel Hafke kritisiert Stadtverwaltung

Marcel Hafke (Wuppertaler Landtagsabgeordneter und Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion sowie Oberbürgermeisterkandidat) kritisiert Stadtverwaltung bzw. GMW: „Es kann nicht sein, dass ausgerechnet eine familienfreundliche Veranstaltung mit einem speziellen Programm für Familien und einem geplanten günstigen Familientag an bürokratischen Hürden scheitert.“

Die Stadtverwaltung müsse „Lösungen ermöglichen, statt Freizeitangebote zu blockieren“, so Hafke weiter, der sich für die OB-Wahl im September positioniert und sagt: „Für mich als möglichen Oberbürgermeister ist klar, dass wir die Verwaltung als eine Mannschaft formen müssen. Die Verwaltung muss Ermöglicher werden.“

Hafke habe Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sowie Ordnungsdezernenten (und CDU-Oberbürgermeisterkandidat) Matthias Nocke über die Situation informiert.

Auch Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes erwartet eine Begründung des GMW und würde es bedauern, wenn keine Familienkirmes in Ronsdorf stattfindet.

Ob die EFG-Parkplätze für die Kirmes geeignet sind, sei laut ihm jedoch unklar: „Es müsste geklärt werden, ob zu dem Zeitpunkt Sportveranstaltungen sind“, so Scheuermann-Giskes.

Auch stellt er in Frage, ob es sinnvoll ist, unmittelbar in der Nähe von Schulgebäuden und Sporthallen eine Kirmes zu veranstalten.

Gleichzeitig plädiert er dafür, dass die Schausteller möglichst frühzeitig in die Planung eintreten, damit Fragen wie die nach dem Standort möglichst frühzeitig geklärt werden können.

***Update: Stellungnahme der Stadtverwaltung liegt jetzt vor***

Die Stadtverwaltung hat am heutigen Donnerstag (3. Juli) auf unsere Anfrage von Dienstag (1. Juli) reagiert und teilt mit:

“Die geplante Kirmes in Ronsdorf wurde vom GMW aufgrund verschiedener Sicherheits- und Infrastrukturbedenken abgesagt. Leider bietet ein Schulparkplatz nicht die notwendigen Voraussetzungen für eine öffentliche Veranstaltung dieser Art. Es fehlen unter anderem die erforderlichen Stromzugänge, Frischwasseranschlüsse sowie eine funktionierende Kanalisation für Abwasser, Toiletten und andere Bedürfnisse.

Zudem lag kein Sicherheitskonzept vor, das alle baulichen, technischen und organisatorischen Maßnahmen abdeckt.

Hinzu kommt, dass ab dem 15. Juli die Dächer der Schule saniert werden, was genau in den Zeitraum der geplanten Veranstaltung fällt. Diese baulichen Maßnahmen erschweren die Durchführung einer solchen Veranstaltung zusätzlich und sind ein weiterer Grund für die Entscheidung, die Kirmes abzusagen.”

Das habe das Gebäudemanagement Hafke inhaltlich so mitgeteilt, erläutert das Presseamt der Stadt.

In einer vorherigen Version des Textes haben wir darauf hingeweisen, dass uns noch keine Rückmeldung vorliegt, mit dieser Stellungnahme ist das hinfällig – die entsprechende Passage wurde gelöscht.

von Moritz Körschgen

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