Im Zeichen des Zebrastalls, dem neuen Vereinsheim des TSV 05 Ronsdorf, stand die Jahreshauptversammlung des Vereins.
Der 1. Vorsitzende, Alexander Schmidt, erinnerte sich an die Skepsis vieler zum Projektstart: „Geglaubt hat es keiner.“ Im letzten August belehrte der TSV seine Zweifler aber eines Besseren und lud zum Spatenstich ein.
Einige Hindernisse gab es aber beim Bau. Wegen eines Bombenverdachts musste der TSV den Kampfmittelräumdienst bestellen, der aber lediglich drei Betonklötze mit Eisenstangen fand. Drei Monate Verzögerung und 10.000 Euro hat den Verein das gekostet, wie Schmidt erzählte. Hintergrund ist, dass der Sportplatz sich auf dem Gelände der früheren Kasernen befindet, wo auch mit scharfen Waffen geübt wurde.
Auch die Entwässerungspläne stellten sich beim Bau als veraltet heraus, wie der 1. Vorsitzende berichtete.
Insgesamt zeigten die Verantwortlichen sich aber zufrieden mit dem Fortschritt, der insbesondere auf das ehrenamtliche Engagement vieler zurückzuführen ist, wie Alexander Schmidt betonte.
Werben um Spenden und Muskelhypotheken
Rund vier Monate soll es noch dauern, bis der Rohbau fertig ist. Den führen Fremdfirmen aus, beim Rest des Projekts setzt der Fußballverein auf die Unterstützung der Vereinsmitglieder und warb daher um Muskelhypotheken und Spenden.
Daher sei es auch nicht absehbar, wann der Neubau komplett fertig wird. Vorsichtig stellte Alexander Schmidt Ende 2025 in den Raum, festlegen wollte er sich aber nicht.
Offen ist der TSV auch dafür, Teile des Vereinsheims nach Sponsoren zu benennen. Insgesamt kostet das Projekt 1,2 bis 1,3 Millionen Euro, 470.000 Euro gibt es vom Land NRW über Fördermittel, die Stadt steuert 150.000 Euro bei, ein Bankkredit bringt 250.000 Euro. Die restlichen 330.000 bis 340.000 Euro sollen über Muskelhypotheken und Spenden finanziert werden.
Pächter für altes und neues Vereinsheim gesucht
Das alte Vereinsheim, in dem die Jahreshauptversammlung stattfand, wird nicht abgerissen, wenn das neue steht. In der Zukunft soll es weiter als Veranstaltungsort für jedermann dienen.
Aktuell sucht der Verein für das alte und neue Vereinsheim einen Pächter. Von den bisherigen, die von April bis November 2024 aktiv waren, hat sich der TSV getrennt.
Still ruht die Gastronomie aber nicht, Vereinsmitglieder haben die Arbeit übernommen: „Herausragend, was ihr macht“, lobte Alexander Schmidt deren Einsatz. Er dankte allen Unterstützern, die den Verein nach vorne bringen und Projekte wie den Zebrastall ermöglichen.
Neben dem Großprojekt stand auch das Sportliche auf der Tagesordnung: Mit 14 Jugend-Mannschaften, zwei Senioren-Teams und einer seit vier Jahren ungeschlagenen Alte Herren-Truppe ist der Verein gut aufgestellt.
Trotz Baustelle finden die Veranstaltungen des Vereins regulär statt: Am 30. März ab 11 Uhr lädt der Verein seine Unterstützer zum Event „TSV sagt Danke“ ein, im Anschluss spielt die 1. Mannschaft gegen FSV Vohwinkel. Der Tanz in den Mai vom 30. April auf den 1. Mai ist fest eingeplant, ebenso das Waldfest vom 29. bis 31. August.
Von Moritz Körschgen