Hofgemeinschaft Marscheid / Jägerhaus / Linde: Petition gegen Gewerbegebiet

Luftbildaufnahme mit markierter Fläche.
Diese Fläche soll nach den Wünschen der Hofgemeinschaft Marscheid / Jägerhaus / Linde eine landwirtschaftlich geprägte Fläche bleiben. Foto: isr innovative stadt- und raumplanung gmbh

Die Hofgemeinschaft Marscheid / Jägerhaus / Linde wendet sich gegen die Errichtung eines Gewerbegebietes im Bereich Jägerhaus / Linde und hat eine Online-Petition gestartet, um die Umwidmung zu verhindern. Diese ist unter www.change.org/p/stopp-keine-gewerbefläche-im-naherholungsgebiet-jägerhaus-linde zu finden. Gestern Nachmittag hatte sie rund 2.300 Unterschriften.

Fehlende Gewerbegebiete – potenzielle Flächen für neue

Hintergrund ist die Feststellung der Bezirksregierung, dass Wuppertal ca. 120 Hektar Gewerbefläche fehlen. Vertreter aus Politik und Verwaltung haben daraufhin sechs Flächen herausgearbeitet, die sie für geeignet halten. Sie sollen jetzt näher geprüft werden. Darunter sind 29 Hektar landwirtschaftlich geprägter Fläche in der Nähe der Blombachtalbrücke. Die Hofgemeinschaft nennt verschiedene Gründe, die aus ihrer Sicht gegen ein Gewerbegebiet sprechen.

Argumente der Hofgemeinschaft gegen das Gewerbegebiet

Zum einen stellt sie die Bedeutung des Landschaftsschutzgebietes Marscheider Waldes als „regional beliebtes Ausflugsziel“ heraus, betont die Naherholungsqualität des Gebietes und fürchtet den Verlust an Lebensqualität der Anwohner.

Daneben weist die Hofgemeinschaft darauf hin, dass das Gebiet zwar sowohl nahe der A1 als auch an die A 46 angebunden ist, aber beide Strecken bereits jetzt völlig überlastet seien. Die ÖPNV-Anbindung des Gebiets beschreibt die Gemeinschaft als sehr schlecht.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es sich um Flächen im Landschaftsschutzgebiet handelt. Zum einen bieten sie zahlreichen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum, zum anderen befürchten die Gegner des Gewerbegebietes negative Auswirkungen auf das Stadtklima und das Ökosystem der Marscheider Bachtals. Auch würde den landwirtschaftlichen Betrieben die Existenzgrundlage entzogen.

Schließlich weist die Hofgemeinschaft darauf hin, dass in der Machbarkeitsstudie der Stadt auf die schwierige Topografie hingewiesen wird, so dass nur ein geringer Teil (23 bis 35 Prozent) der Flächen tatsächlich bebaut werden könnte.

Forderung an die Politik und Aufruf zur Unterstützung der Petition

Sie fordern „die Stadt und die Bezirksvertretung Ronsdorf daher dringend auf, diese Fläche von der Liste möglicher Gewerbegebiete zu streichen“ und bitten um Unterstützung ihrer Petition.

Am 1. Juli steht im Rat der Stadt Wuppertal eine Entscheidung zur weiteren Planung dieses Gewerbegebietes an.

Den genauen Plan des geplanten Gewerbegebietes finden Interessierte im Ratsinformationssystem unter ris.wuppertal.de, Stichwort „Neue Gewerbeflächenpotenziale“ bzw. Verwaltungsvorlage VO/0524/24.

Von Ulrike Zietlow

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