Historisches Gebäude findet neue Bestimmung

Vier Menschen stehen vor einem sanierungsbedürftigen Gebäude und halten Bilder hoch.
Die Bauherren Stefan Rassek und Matthias Dietrich mit den zuständigen Architekten Yvonne Szweinoch sowie Berthold Gockel (von links). Auf den historischen Bildern ist das frühere Gebäude zu sehen. Fotos: Moritz Körschgen

Ein altes Gebäude in Ronsdorf wird saniert und neu genutzt. Dafür haben sich drei Partner aus dem Stadtteil zusammengetan: Der Pflegedienst AnSa, das Brandschutzbüro Rassek & Partner sowie die Kita „Knusperhäuschen“.

Sie hauchen einem seit ca. 15 Jahren leerstehenden Fabrikgebäude in der Geranienstraße 7 neues Leben ein. Im Herbst 2024 soll alles bezugsbereit sein, begonnen haben die Bauarbeiten im April.

Pflegedienst betreut Senioren-Wohnungen

Wo früher Bandwebstühle und später Mullbinden hergestellt wurden, finden in ca. 18 Monaten elf pflegebedürftige Menschen eine neue Heimat im Erdgeschoss – betreut vom Pflegedienst AnSa. „Wir bieten den Menschen, die in Ronsdorf wohnen oder in Ronsdorf wohnen möchten, ein schönes Zuhause“, sagte AnSa-Inhaberin Anne Fuhrmann „Ich habe in Ronsdorf meine Heimat gefunden – das möchte ich unseren Bewohnern auch ermöglichen.“

Zwei Menschen in einem leeren Raum.
AnSa-Inhaberin Anne Fuhrmann mit Ehemann Harald. Im Hintergrund ein Teil des rund 430 m² großen Erdgeschosses, in dem elf Senioren-Wohnungen entstehen, die von dem Ronsdorfer Pflegedienst betreut werden.

„Wohnen in Gemeinschaft“, beschrieb sie die Idee hinter dem Projekt. Jeder Bewohner wird ein eigenes Zimmer haben, dass individuell eingerichtet werden kann. Im gemeinsamen Wohn- und Essbereich kommen die Menschen zum Essen zusammen. Balkone auf der Südseite bringen Sonnenlicht.

Zentrale Lage und Nähe zum bekannten Umfeld

Um Routine, Sicherheit und Stabilität im Alltag zu schaffen, kümmert sich ein eigenes Team aus Pflege- und Haushaltskräften um die Bewohner, erzählte die Inhaberin weiter, denn: „Wir bieten den Menschen ein letztes Mal ein neues Zuhause.“ Geplant ist, dass sie bis zum Lebensende in der Geranienstraße wohnen können.

Die Vorteile liegen für Anne Fuhrmann auf der Hand: „Unsere Bewohner bleiben in ihrem gewohnten Umfeld und die Lage ist sehr zentral, alles ist gut erreichbar.“ Auch auf die Teilhabe am Leben in den verschiedenen Kirchengemeinden im Stadtteil legt sie Wert: „Das ist gerade für ältere Menschen oft ein wichtiger Anker im Leben.“

Mehr Infos beim Pflegedienst unter Tel. 02 02 / 94 68 97 77 oder kontakt[@]ansa-krankenpflege.de.

Kita Knusperhäuschen zieht ins Erdgeschoss ein

Gleichzeitig sollen 20 Kinder der Kita „Knusperhäuschen“ im Untergeschoss spielen und toben. Die Elterninitiative wurde 1987 gegründet und hat seitdem in der Breite Straße ihre Heimat. Warum das Knusperhäuschen umziehen wird, erzählte Kita-Leiterin Lisa Heckmann: „Das alte Gebäude ist einfach zu klein.“ Mit rund 70 m² im Innenbereich sei eine Vergrößerung dringend notwendig. Rund 300 m² bieten die neuen Räumlichkeiten.

„Ich sehe auch die Vorteile der Kooperation“, sagte die Kita-Leiterin weiter: Der generationenübergreifende Austausch sei sowohl für die Kinder als auch für die Senioren in den Wohnungen ein großer Gewinn. „Nochmal Opa und Oma sein ist für die älteren Menschen schön und die Kinder können einiges lernen.“

Alex Hintze und Nada Kupfer-Harguth aus dem Kita-Vorstand fügten hinzu: „Wir werden einen viel größeren Außenbereich haben.“ Auch für mehr Kinder wird Platz sein. Anstatt wie bisher 15 oder 17 werden zukünftig 20 betreut.

Brandschutzbüro schließt den Generationen-Kreis

Während in den unteren Etagen jung und alt zusammenkommen, findet die „mittlere“ Generationen im 1. Stockwerk ihren Platz: Das Brandschutzbüro Rassek & Partner erweitert sich um einen zusätzlichen Standort in Ronsdorf.

2019 beauftragten die Bauherren Stefan Rassek und Matthias Dietrich die Architekten Monse Molnar + Partner mit einer Studie, um neue Nutzungsmöglichkeiten zu finden. Abreißen wollten sie das Gebäude nicht. Von den vorherigen Eigentümern wurde es teilweise als Lager, aber auch zum Wohnen genutzt, erzählte Dietrich.

Berthold Gockel, einer der zuständigen Architekten für das Projekt erzählte, warum die alte Bausubstanz viele Überraschungen parat hält: „Früher wurde weniger geplant und mehr gebaut.“

Mehrere Anbauten im Laufe der Jahre machen den Architekten die Arbeit nicht leicht, wie Inhaberin Yvonne Szweinoch erzählte. Sie war aber zuversichtlich, dass die alten Mauern bald mit neuem Leben gefüllt werden können: „Das alte Gebäude wird in neuem Glanz erstrahlen“, war sie sich sicher.

von Moritz Körschgen

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