Freiwillige Feuerwehr: Einsätze, Ansprechpartner und mehr

Feuerwehrleute mit Urkunden.
Befördert und geehrt wurden (von links): Maik Fuhrmann (Brandmeister), Martin Czornyckyj (50 Jahre Freiwillige Feuerwehr), Marcel Sackermann (Brandmeister), Fabian Martin (Hauptbrandmeister), Sebastian Bluhm (Gruppenführer), Marco Stratenschulte (Oberfeuerwehrmann) und Christian Leek (25 Jahre Freiwillige Feuerwehr). Fotos: Moritz Körschgen

Rund 1.800 Arbeitsstunden absolvierten die 82 aktiven Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorf im Jahr 2023. Das berichtete Löschzugführer Michael Rübel auf der Jahreshauptversammlung am Samstag. Er dankte den Kameraden für ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Schutz der Bevölkerung.

Den Freiwilligen Feuerwehren fehlt ein wichtiger Ansprechpartner

Zu 293 Einsätzen rückten die Feuerwehrleute aus, informierte Michael Rübel. 71 davon wegen Feuermeldern, zum Beispiel weil es zu einer Rauchentwicklung kam. Bei rund einem Drittel dieser Einsätze handelte es sich um Fehlalarme. Ca. 30 Mal war der Einsatzort die Flüchtlingsunterkunft Im Saalscheid. 51 Mal wurde die Feuerwehr wegen hilfloser Personen in Wohnungen alarmiert, 20 Mal zu Verkehrsunfällen.

Kritik übte der Löschzugführer am Personalmanagement der Stadt Wuppertal. Dass bisher noch kein Nachfolger für den Abteilungsleiter der Freiwilligen Feuerwehren, Christian Hanau, gefunden wurde, konnte Rübel nicht nachvollziehen.
Als Ronsdorfer ist Christian Hanau dem Löschzug vor Ort besonders verbunden, wie er in einer kurzen Ansprache an die Einsatzkräfte betonte: „Ihr seid mein Heimat-Löschzug und ich bleibe bei euch“, sagte er und erntete dafür lautes, zustimmendes Klopfen auf die Tische von den Feuerwehrleuten.

Christian Hanau ist für die Freiwilligen Feuerwehren in ganz Wuppertal ein wichtiger Ansprechpartner und geht Mitte des Jahres in den Ruhestand. Aber schon seit Januar baut er Überstunden ab und ist seitdem nicht mehr aktiv im Dienst.
Die drei Mitarbeiter des Ressorts müssen nun seine Arbeiten zusätzlich übernehmen und seien völlig überlastet, wie Michael Rübel erzählte: „Die Freiwillige Feuerwehr hat wegen einer frühzeitigen Nachbesetzung gefragt, es ist aber nichts passiert.“

Bürgermeister Rainer Spiecker ging in seinem Grußwort auf die Kritik ein und räumte ein, dass die Stadt hier Fehler gemacht hat. Er informierte, dass die Stelle nun ausgeschrieben wurde und rechnete damit, dass sie noch vor den Sommerferien besetzt sein wird. Spiecker sicherte den freiwilligen Feuerwehrleuten die Unterstützung von Politik und Verwaltung zu und wünschte: „Kommen Sie gesund und heil aus Ihren Einsätzen zurück.“

Die „nicht so sichtbaren Dinge“ in den Vordergrund rücken

Jugendgruppenleiterin Julia Beckmann-Jäger erstattete für die Jugendfeuerwehr Bericht: 36 Dienste leisteten die 17 Nachwuchs-Kräfte, in diesem Jahr stehen erneut Übungen, Prüfungen sowie Ausflüge an. Julia Beckmann-Jäger dankte Zugführung, Förderverein und der gesamten Feuerwehr für die Unterstützung im vergangenen Jahr.

Christoph Henne informierte über die Aktivitäten der Abteilung „Brandschutzerziehung“. Der Ronsdorfer Löschzug ist mit seiner Kasperbühne in der von Spenden finanzierten Fahrzeughalle an der Talsperrenstraße die einzige Feuerwehr in ganz Deutschland mit einer eigenen Kasperbühne, wie er erzählte. Für insgesamt 259 Kindergartenkinder spielte der Brandschutzkasper im letzten Jahr, auch für 2024 liegen wieder einige Anfragen vor – aus Ronsdorf und dem restlichen Wuppertal.

Michael Rübel kommentierte die Berichte von Jugendfeuerwehr und Brandschutzkasper: Diese Aktivitäten seien zwar für die Bevölkerung weniger sichtbar, aber dennoch von großer Bedeutung. Dass auf der Jahreshauptversammlung „nicht so sichtbare Dinge“ in den Vordergrund gerückt wurden, lobte er daher.

Langjähriges Ronsdorfer Feuerwehr-Mitglied geehrt

Zum Schluss ergriff Martin Czornyckyj das Wort: Er wurde für 50 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorf geehrt – 41 davon im aktiven Dienst. An seinen ersten Einsatz erinnerte er sich noch: Ein PKW-Unfall an der Parkstraße / Erbschlöer Straße.
Neun Löschzugführer hat er erlebt, viele Einsätze wieder vergessen. Geblieben ist aber eine Eigenschaft, die ihn in Sport, Arbeit und Feuerwehr geprägt hat: „Feuerwehr-Dienst ist eine Disziplin-Sache“, fasste er zusammen und hoffte, dass auch die folgenden Generationen die notwendige Disziplin zeigen, die für den Einsatz in der Feuerwehr notwendig ist.

Von Moritz Körschgen

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