Feuerwehr dankte einem langjährigen Unterstützer: Abschied von Backstube Fischer

Eine Drehleiter der Feuerwehr mit Rettungskorb und Menschen
Mit der Drehleiter wurden Samuel Fischer und seine Söhne aus dem Bäckerei-Haus in der Nibelungenstraße abgeholt. Fotos: Moritz Körschgen

Ende Oktober schließt die Ronsdorfer Backstube Fischer ihre Türen. Zwei Gründe sind dafür ausschlaggebend.
Inhaber Samuel Fischer leidet unter Bäckerasthma, eine Allergie, die durch Mehlstaub ausgelöst wird. Zudem hat die Corona-Pandemie erhebliche Umsatzverluste für die Bäckerei bedeutet. Denn Lieferungen für Caterings, Hotels oder andere Großkunden sind ersatzlos weggefallen. Nicht nur, weil in der Nibelungenstraße leckere Backwaren mit Liebe und Herz gebacken wurden, wird Ronsdorf den Traditionsbetrieb schmerzlich vermissen. Auch, weil ein großer Unterstützer der Freiwilligen Feuerwehr den Stadtteil verlässt.

Feuerwehr hatte einen Abschieds-Nachmittag organisiert

Seit vielen Jahren engagiert sich die Ronsdorfer Traditionsfirma ehrenamtlich. Insbesondere die Freiwillige Feuerwehr Ronsdorf hat die Bäckerei über die Jahre tatkräftig und regelmäßig unterstützt. Zum Dank hatte sich der Löschzug am Freitag einen besonderen Nachmittag für Samuel Fischer und seine Söhne Eddy und Rudi überlegt.
Abgeholt wurden die drei mit der Feuerwehr-Drehleiter in der Nibelungenstraße. Von dort ging es im Mannschaftswagen zur Wagenhalle in der Remscheider Straße. Dort durften Samuel, Eddy und Rudi Fischer mit der Drehleiter hoch hinaus bis über die Häuser fahren, bevor eine Tour durch die Wagenhalle auf dem Programm stand.
Im Anschluss überreichte Löschzugführer Michael Rübel ein Buch, ein T-Shirt, ein Spiel und Brotdosen – jeweils mit dem Thema Feuerwehr. Dankbar für die langjährige Unterstützung fasste er zusammen: „Schade, dass Samuel Fischer jetzt weg ist.“
„Das war ein schöner Nachmittag“, dankte Samuel Fischer den Feuerwehrleuten von Herzen für den Abschied.

Aktionen und dauerhafte Einsatzbereitschaft für den Löschzug

Viele Jahre war die Backstube Fischer ein vertrauter Partner für die Feuerwehr: So hatte Samuel Fischer sich dazu bereit erklärt, den Löschzug bei Einsätzen mit frischen Brötchen zu versorgen. Auch an zahlreichen Spendenaktionen war die Backstube beteiligt.
Besonders in Erinnerung ist dem Förderverein der Feuerwehr eine Aktion geblieben – und das nicht nur wegen der hohen Spendensumme. Als die Mehrwertsteuer 2020 von Juli bis Dezember auf 16 Prozent gesenkt wurde, hat die Backstube die Differenz zu den üblichen 19 Prozent nicht einbehalten, sondern an die Feuerwehr gespendet. „Eine wirklich originelle Idee, durch die 2.000 Euro zusammen gekommen sind“, erinnerte sich der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Jens Walther.

Was mit der Backstube und dem Bäcker passiert

Einen backenden Nachfolger wird es in Ronsdorf nicht geben: „Das Haus ist schon verkauft“, sagt Samuel Fischer über die bald ehemalige Backstube in der Nibelungenstraße. Dort werden Wohnungen entstehen, erzählt er weiter. Beruflich hat er sich schon länger neu orientiert: Er wird beim Verband der Innungs-Bäcker arbeiten, tauscht allerdings Backstube gegen Büro.

von Moritz Körschgen

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