Die Hälfte des Erlöses des diesjährigen Frühjahrskleiderwillis in Höhe von 2.000 Euro sollte der Gefährdetenhilfe Scheideweg in Hückeswagen zur Verfügung gestellt werden. In der vorigen Woche hat eine Gruppe des Kleiderwillis das Geld überreicht.
Die Gefährdetenhilfe Scheideweg ist auch in der JVA Ronsdorf aktiv, um den dort inhaftierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen Alternativen zum Leben in Kriminalität und Drogen vorzustellen und sie auf ein (neues) Leben nach dem „Knast“ vorzubereiten.
Begrüßung und Vorstellung des „Scheidewegs“
„Wir wurden dort von Achim Halfmann, dem Geschäftsführer, Nelli Persian (Straffälligenhilfe), Ylva Preuß (Soziale Begleitung Frauen) und Maria Grüninger (Wohngemeinschaft) empfangen, die ausführlich über die Gefährdetenhilfe Scheideweg berichteten, insbesondere auch über den neuen Arbeitszweig ‚Junge Frauen in der JVA Ronsdorf‘“, erzählten die Ronsdorfer Gäste.
In der JVA Ronsdorf gibt es seit September vergangenen Jahres auch eine Abteilung für straffällig gewordene junge Frauen, die derzeit von 25 Frauen im Alter zwischen 14 und 23 Jahren bewohnt wird. Hier engagiert sich der „Scheideweg“ seit Januar.
Vier Mal im Jahr finden Gottesdienste statt, zu denen meist alle der inhaftierten jungen Frauen kommen. Hinzu kommen Gruppenstunden, an denen regelmäßig sieben junge Frauen teilnehmen. Hier wird viel gesungen und erzählt, auch wie nach der Entlassung ein Leben ohne Kriminalität und Drogen aussehen kann.
Um dies zu unterstützen bietet die Gefährdetenhilfe auch Wohngruppen an, in der die Entlassenen ein neues Zuhause in einem komplett anderen Umfeld vorfinden, wo sie neue Struktur in ihr Leben bringen können.
„Hier wird zusammen gewohnt, gelebt, gekocht, gelacht, gespielt, zusammen mit Menschen, die hier ihre christliche Überzeugung und Werte leben und weitergeben“, so die Kleiderwilli-Vertreter.
In diesem Monat wird eine neue Wohngruppe für vier junge Frauen eröffnet. Die Räume werden gerade noch renoviert. Im Obergeschoss wohnt eine Familie, die die Betreuung der jungen Frauen mit übernimmt, hilft, den Alltag zu organisieren. Die Grundversorgung und eine Stelle für die Betreuerin werden vom Sozialversicherungsträger (Landschaftsverband Rheinland) getragen.
Kleiderwilli-Spende für wohnliche Gestaltung
Aber alles was darüber hinausgeht, was die Wohngemeinschaft gemütlich macht oder für gemeinsame Freizeitaktivitäten, muss aus Spendenmitteln aufgebracht werden. Da passt die Spende vom Kleiderwilli perfekt.
Die Zimmer können nun wohnlich gestaltet werden, um das Einleben zu erleichtern. Des Weiteren hilft der Scheideweg auch bei der Jobsuche oder einer Ausbildung und bietet auch eigene Arbeitsplätze an, um zur Stabilisierung der Personen und des Umfelds beizutragen. Mehr unter www.scheideweg.nrw.
„Natürlich wurde bei dem Besuch auch über den Kleiderwilli und das besondere Konzept gesprochen,“ berichten die Ronsdorfer, die sich über Unterstützung freuen, indem Flyer ausgelegt werden, um den Kleiderwilli auch in Hückeswagen und Umgebung bekannt zu machen.