Deutsch-niederländischer Austausch in Ronsdorfer Autowerkstatt Vetter

Drei Männer in einer Werkstatt an einem Auto.
Inhaber Jan Vetter, Azubi Julius Hölterhoff und der niederländische Gast Luuk Opheij (von links). Foto: Moritz Körschgen

Niederländischen Besuch hatte die Autowerkstatt von Jan Vetter in der Remscheider Straße 192.

Im Rahmen eines Azubi-Austauschprogramms kam der 22-Jährige Luuk Opheij für zwei Wochen nach Ronsdorf. „Ähnlich zu einer Meisterausbildung in Deutschland“, beschrieb er die Ausbildung, die er zurzeit in den Niederlanden absolviert. Im Gegenzug wird Jan Vetters 16-jähriger Azubi, Julius Hölterhoff, im nächsten Jahr ins Nachbarland reisen, um Land, Leute und Ausbildungsbetrieb kennenzulernen.

Während es laut dem 22-Jährigen zwar wenig handwerklich Unterschiede zwischen den Ausbildungsstätten gibt, sind die topographischen umso auffälliger: „Die Berge – es geht immer rauf und runter, das kenne ich von zu Hause nicht“, sagte Luuk Opheij.

Besonders aufgefallen sei ihm aber, wie viel Wert auf die gute Ausführung der Arbeiten gelegt wird: „Es geht hier mehr um die Qualität als die Quantität.“

Auch Ausflüge mit der Gastfamilie gehörten zum Austausch-Programm

Neben der Arbeit in der Werkstatt erzählte Julius Hölterhoff – Kfz-Mechatroniker im zweiten Lehrjahr – was er und sein niederländischer Gast in der Freizeit gemacht haben: So zählten ein Besuch im BVB-Stadion, im Wuppertaler Rathaus und im Kölner Dom zum Programm. Denn im Rahmen des Austausch kommen die Azubis bei der jeweils anderen Familie unter.

Organisiert wird der Austausch über das Berufskolleg Werther Brücke (BKWB). Angeboten wird das Austauschprogramm seit 2016, zunächst nur mit Frankreich, seit zwei Jahren aber auch mit einer Berufsschule im niederländischen Veghel.

Azubi-Austausch ist selten geworden

Zum zweiten Mal nimmt Jan Vetter mit seiner Werkstatt an dem Austauschprogramm teil. Wie wichtig die Aus- und Weiterbildung des Nachwuchses für ihn ist, zeigt auch seine Arbeit als Lehrlingswart der Wuppertaler Kfz-Innung. Er ist für die Ausbildung der nächsten Generationen Kfz-Handwerker zuständig und organisiert unter anderem auch Prüfungen.

„Das Programm ist für die Azubis, die dafür ausgewählt werden, eine Belohnung für die gute Arbeit, die sie leisten“, erläutert Jan Vetter: „Die Azubis nehmen sich eine Woche Urlaub und bekommen noch eine Woche vom Betrieb geschenkt.“

Der Bildungsgangleiter für Kfz-Technik am BKWB, Johannes Ulke, betont die Wichtigkeit des Programms für die Azubis: „Austausche in der beruflichen Ausbildung sind immer noch eine Seltenheit, was wir als Schule bedauern. Umso mehr freuen wir uns über die Unterstützung von Herrn Vetter als Werkstattinhaber, aber auch als Lehrlingswart und Mitglied des Innungsvorstandes.“

von Moritz Körschgen

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