Mit den Klängen von „Viva la musica“ zogen die Sängerinnen und Sänger des Chores Musik 74 der Evangelisch-reformierten Gemeinde am Sonntagnachmittag in die voll besetzte Reformierte Kirche ein. Sein 50-jähriges Bestehen feierte der Chor mit einem Jubiläumskonzert.
Die Zuhörer konnten sich auf ein „Best of“ aus den letzten 50 Jahren freuen – eigentlich ein „Best of“ vom „Best of“ wie Tobias Halbach, der die Moderation des Konzertes übernommen hatte, erklärte, denn „es gab zu viele Vorschläge“. Das Ergebnis war ein abwechslungsreiches Programm, das von Pop- und Filmmusik bis zu Gospel und internationalen Melodien reichte.
Das Publikum erfuhr in einem kleinen Quiz, dass es in den letzten 50 Jahren 29 Trainer beim FC Bayern München und acht Ministerpräsidenten in Nordrhein-Westfalen gab. Da waren die Chorleiter von Musik 74 wesentlicher länger „im Amt“ – es gab insgesamt drei: Chorgründer Ulrich Halbach, Jürgen Harder und aktuell Silke Schneider.
Nach einem „Ständchen“ folgten Lieder wie „Tears in Heaven“, „Moon River“, eine Kombination aus „Lean on Me“ und „We shall overcome“, „Hallelujah“ und einige mehr.
Den ersten Teil des Konzerts beendete Kirchenmusikdirektor Jens-Peter Enk, der den Chor auch am Klavier begleitete, an der Orgel. Tobias Halbach: „Wenn Jens Peter Enk Musik macht, ist ein Lächeln, das eigentlich nur zu sehen ist, auch zu hören. Wir danken, dass er unser Konzert bereichert.“
„Back to the roots“ – gegründet als Gospelchor Musik 74
„Den nächsten Teil könnte man unter das Motto ‚Back to the Roots‘ stellen“, leitete Tobias Halbach zum folgenden Musikblock über. Gospels wie „Burden Down“, „Oh Happy Day“ oder „Deep River“ begeisterten das Publikum.
„Wir hören in Deep River noch mal rein“ erläuterte der Moderator und spielte eine Schallplattenaufnahme des Chores, der dieses Lied 1976 aufgenommen hatte, vor.
International wurde es im nächsten Musikblock, zu dem Songs wie die südafrikanische Nationalhymne „Nkosi sikilele i Afrika“ – in der die fünf bedeutendsten Sprachen des Landes vorkommen – oder Gabrielas Song aus dem Film „Dem Himmel so nah“ gehörten.
„Jetzt steuern wir auf das große Finale zu“ kommentierte Tobias Halbach den abschließenden Teil des Konzertes und versprach eine Reise von Mittelerde über Kalifornien bis nach Afrika. „Es wird eine laute Reise,“ so seine Worte – mit „Into the West“ aus Herr der Ringe, „Califormia Dreaming“ und „Africa“.
Die Zuhörer belohnten das außergewöhnliche Konzert mit stehenden Ovationen, und schließlich sang der Chor „Thank you for the music“ als Zugabe.
Im Anschluss gab es für alle Mitwirkenden ein großes Dankeschön und der Chor lud alle Anwesenden zum anschließenden Empfang ein, zu weiteren Geschichten, Anekdoten und vielem mehr. Nach einer weiteren Zugabe ging ein beeindruckendes Konzert zu Ende.
Der Konzerterlös geht je zur Hälfte an die Aktion Deutschland hilft für die Hungerhilfe im Sudan und an den Hospizdienst „Die Pusteblume“ in Wuppertal.
Von Ulrike Zietlow