Der Straßenverkehr beschäftigte die Ronsdorfer Bezirksvertretung (BV) in ihrer letzten Sitzung mehrfach.
Tempo 30 auf der Lüttringhauser Straße
Die Stadtverwaltung stellte die neuen Regeln und Möglichkeiten, die Kommunen nun zum Einrichten von Tempo 30-Bereichen haben vor.
Daraus resultiert, dass die Stadt vorschlug, auf der Lüttringhauser Straße zwischen den Einmündungen Kratzkopfstraße und Gasstraße Tempo 30 einzurichten.
Seit Juni 2018 fordert die Ronsdorfer BV das gleiche, bisher aber vergeblich. Die Stadt lehnte die Vorstöße immer ab, es fehle eine entsprechende Rechtsgrundlage. Die Änderungen zum Einrichten von Tempo 30-Bereichen haben diese Bedenken aber aus dem Weg geräumt.
Die Bezirksvertretung stimmte für den Tempo 30-Bereich – mit einer Gegenstimme von AfD-Vertreter Markus Plattner.
Neue Markierungen für die Breite Straße
Auf Antrag der SPD-Fraktion hatte die Stadtverwaltung die Verkehrssituation im oberen Teil der Breite Straße auf ihre Sicherheit überprüft. Das Ergebnis hat die Stadt jetzt vorgelegt. Die BV stimmte den Maßnahmen zu.
Da vorhandene Parkbuchten im Laufe der Jahre durch Baumaßnahmen und Abnutzung kaum noch erkennbar sind, bessert die Stadt nach und erneuert die Markierungen. Alte Parkbuchten, vor denen sich mittlerweile Garagenzufahrten befinden, werden entfernt.
Der Zugang zu den Treppenaufgängen der Hausnummern 82 und 86 werden laut der Stadt häufig durch auf dem Gehweg parkende Fahrzeuge eingeschränkt. Auch wenn hier auf eingezeichneten Markierungen legal geparkt wird, gebe es teilweise nur rund einen Meter Restgehweg. Um Platz für Fußgänger und insbesondere Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen zu schaffen, werden insgesamt drei Parkplätze auf dem Gehweg entfernt.
Dafür werden im Kreuzungsbereich Breite Straße / Gärtnerstraße zwei neue Parkflächen vor den Hausnummern 79 und 81 eingerichtet, auch um den Verkehr zu beruhigen.
Von der Freigabe der Einbahnstraße entgegen der Fahrtrichtung von der Einmündung Gärtnerstraße bis zur Kreuzung Breite Straße / Monschaustraße / Luhnsfelder Höhe / Dorner Weg sieht die Verwaltung – unter anderem wegen „schlechter Sichtbeziehungen“ ab. An der Einmündung Gärtnerstraße / Breite Straße soll die Beschilderung mit einem Zusatzschild, das auf den Radverkehr hinweist, ergänzt werden.
Kein verkehrsberuhigter Bereich in der Goldlackstraße
Einen Bürgerantrag für die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereiches in der Goldlackstraße hat die Bezirksvertretung abgelehnt und folgt damit der Empfehlung der Verwaltung. Die Fraktion der Grünen – Jan Kolter und Annette Kraus – stimmte gegen die Empfehlung der Stadt.
Für einen verkehrsberuhigten Bereich müsse, so die Verwaltung, die „Aufenthaltsfunktion“ überwiegen, während der Fahrzeugverkehr eine „untergeordnete Bedeutung“ haben soll.
Die Gewerbebetriebe in der Goldlackstraße „prägen den unteren Teil der Straße“, so die Stadt. In einem verkehrsberuhigten Bereich stünden aber die Aufenthaltsfunktion und das Wohnen im Vordergrund.
Zwischen Bürgersteig und Straße dürfe es außerdem keine Trennung geben, was in der Goldlackstraße nicht der Fall ist.
Zudem spreche die Länge der Goldlackstraße mit ca. 350 Metern gegen den Bürgerantrag: „Die Einhaltung der Schrittgeschwindigkeit (Richtwert 5-7 km/h) findet bei Fahrzeugführenden nur auf einer begrenzten Länge Akzeptanz. Die Länge eines verkehrsberuhigten Bereiches sollte daher 100 m nicht überschreiten“, argumentiert die Stadt.
Auch, weil die Goldlackstraße die Remscheider Straße mit der Talsperrenstraße verbindet und damit eine Durchgangsstraße ist, spreche fehlende eine „Akzeptanz der Durchfahrenden“ gegen einen verkehrsberuhigten Bereich.
Von Moritz Körschgen