Der Bürgerverein Hochbarmen e.V. hat gemeinsam mit dem Barmer Bezirksbürgermeister Hans-Herman Lücke eine neue Gedenktafel am letzten erhaltenen Gebäude des „Barmer Stadions“ an der Müngstener Straße angebracht.
Die Gedenktafel erinnert an die historische Bedeutung des unscheinbaren Gebäudes, das heute zum Gelände der Bereitschaftspolizei auf Lichtscheid gehört. Es handelt sich um das ehemalige Kassen- und Verwaltungshaus des „Barmer Stadions“, in dem einst bedeutende Sportveranstaltungen durchgeführt wurden.
Nach Instandsetzung wurde das Velodrom zum Barmer Stadion
1909 wurde hier eine Radrennbahn gebaut. Sie war 400 m lang, fasste 12.000 Zuschauer und verfügte über 2.000 überdachte Sitzplätze. Das „Velodrom“ war nach neuesten Erkenntnissen für die Bedürfnisse des Radrennsports errichtet worden. So wurde unter anderem 1910 hier der große Preis von Deutschland ausgefahren.
Nachdem das Velodrom 1916 durch Herbststürme beschädigt und erst 1922 wieder instandgesetzt wurde, entstand ein Mehrzweckstadion, genannt „Barmer Stadion“.
Mit Bau des Stadions am Zoo verlor das Barmer Stadion an Bedeutung
In den 1920er Jahren fanden hier Fußballspiele, Reitturniere, Turnwettkämpfe und Reichsjugendspiele statt. Im Winter diente es als Eislaufbahn. Doch nachdem 1924 das Elberfelder Stadion am Zoo eröffnet wurde, verlor das Barmer Stadion an Bedeutung und wurde als Sportstätte für die Polizeikaserne genutzt. Noch im Oktober 1930 spielten hier allerdings Schalke 04 gegen den 1. FC Wuppertal.
Die wohl größte Nutzung hatte jedoch nichts mit Sport zu tun: Die KPD hielt hier 1946 eine politische Großveranstaltung ab. Statt der von der Britischen Verwaltung genehmigten 20.000 Teilnehmer kamen 50.000 bis 70.000. Daraufhin wurden solche Veranstaltungen nicht mehr genehmigt.
Stadt verkaufte das Stadion 1952 an das Land NRW
1949 übernahm die Stadt Wuppertal wieder die Verwaltung des Stadions und prüfte eine erneute Instandsetzung für sportliche Großveranstaltungen. Doch 1952 verkaufte die Stadt das Gelände für gut 400.000 DM an das Land Nordrhein-Westfalen. Seitdem ist hier ein Standort der Bereitschaftspolizei.
„An die Geschichte in Hochbarmen zu erinnern, ist eine wichtige Aufgabe des Bürgervereins.“, erläutert der erste Vorsitzende Stefan Vassilikos: „Darum gab es hier bereits früher eine Gendenktafel, die aber durch Ausbleichen nicht mehr lesbar war. Wir freuen uns, dass wir heute eine neue Tafel anbringen können.“