Bald ist Ostern – Was wird da eigentlich gefeiert?

Bunt gefärbte Eier in einem Eierkarton, zwei liegen daneben.
Zu Ostern werden gerne Eier in verschiedensten Faben bemalt. Foto: Pixabay

Obwohl die meisten Menschen sich auf das Osterfest und das lange Wochenende freuen, wissen viele vermutlich nicht genau, was der Anlass für das Fest ist und warum es gefeiert wird. Hier ein Überblick mit den wichtigsten Tagen rund um Ostern. Von der Karwoche bis zum Ostermontag.

Biblische Erzählungen bilden die Grundlage für Oster-Traditionen

Ostern ist für die Christen das wichtigste Fest, denn an diesem Tag feiern sie die Auferstehung Jesu Christi – die Grundlage für das christliche Glaubensbild.

Die Woche vor Ostern ist die Karwoche, die mit dem Palmsonntag beginnt. Dieser Tag erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Er ritt auf einem Esel in die Stadt und die Menschen breiteten Palmwedel auf den Straßen aus, jubelten ihm zu und begrüßten ihn als Messias und Retter.

Heute werden in katholischen Gemeinden Palmwedel oder auch Buchsbaumzweige gesegnet, die die Gläubigen mit nach Hause nehmen. Der Brauch des Palm-esels ist heute selten zu finden. Die hölzernen Esel, die eine Christusfigur tragen, werden weniger in Prozessionen mitgeführt als in Museen ausgestellt.

Am Gründonnerstag gedenken die Christen des letzten Abendmahls Jesu. Gemeinsam mit seinen Jüngern hat er am Abend vor seinem Tod das Abendmahl abgehalten und seine Anhänger gebeten, es zukünftig zu seinem Gedächtnis zu feiern.

In allen vier Evangelien finden sich Berichte darüber, außerdem auch im ersten Korintherbrief von Paulus, der auch die älteste Quelle ist.

Nach dem letzten Abendmahl verriet Judas Jesu an die Römer, die ihn daraufhin gefangen nahmen. Woher der Name „Gründonnerstag“ kommt, ist nicht eindeutig zu klären. Eine Deutung geht davon aus, dass der Name vom mittelhochdeutschen „greinen“ abgeleitet wurde, was so viel wie wehklagen bedeutet. Auch die Farbe „Grün“ hat möglicherweise einen Bezug zu diesem Tag, denn im Mittelalter wurden wohl in bestimmten Regionen grüne Messgewänder getragen. Manche Menschen pflegen den Brauch, an diesem Tag nur „grüne“ Speisen wie Spinat, Salat oder Grünkohl zu essen.

Karfreitag ist ein gesetzlicher und „stiller“ Feiertag

Der Karfreitag ist der Todestag Jesu. Nach den Berichten in der Bibel wurde Jesus auf dem Hügel Golgatha gekreuzigt – und die Christen gedenken seines Leidens und Sterbens. Vom althochdeutschen Wort „kara“ – Trauer oder Wehklage – stammt der Name des Karfreitags. Dieser ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag – und zwar ein stiller Feiertag.

Märkte und Unterhaltungsveranstaltungen sind an diesem Tag ebenso verboten wie Tanzveranstaltungen.

Am Karsamstag – einen Tag vor Ostersonntag – gedenken die Christen dem Tag der Grabesruhe Jesu Christi und seines Abstiegs in die Unterwelt. Die “Höllenfahrt Christi” bezeichnet die Vorstellung, dass Jesus Christus die Seelen der Gerechten seit Adam befreit habe.

Für den Tag vor Ostersonntag wird oftmals auch die Bezeichnung “Ostersamstag” verwendet. Die weicht allerdings von der kirchlichen Tradition ab: Der Ostersamstag ist im christlichen Sprachgebrauch der Samstag der “Osteroktav” und damit der Tag vor dem “Weißen Sonntag”, eine Woche nach Ostern. Bei “weltlichen” Unterhaltungen werden die meisten Menschen aber vermutlich an die nicht-kirchliche Verwendung denken.

Auferstehung Jesus Christi symbolisiert Hoffnung auf ein ewiges Leben

Der Höhepunkt des Osterfestes ist der Ostersonntag, der Tag der Auferstehung Jesu. Ostern symbolisiert für die Christen die Befreiung von der Macht des Todes und die Hoffnung auf das ewige Leben.

Das Matthäus-Evangelium berichtet, dass ein Engel den Stein, der das Grab verschlossen hat, zur Seite wälzte und das Grab leer vorfand. Daraufhin verkündete der Engel, dass Jesus auferstanden sei. Heute steht an dieser Stelle die Grabeskirche in der Altstadt Jerusalems.

Als Jesus am Ostermontag zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus erschien, erkannten sie ihn nicht. Erst als er sich ihnen am Abend zu erkennen gab, waren ihre Zweifel an seiner Auferstehung verschwunden und sie verbreiteten die frohe Botschaft.

Den Begriff Emmausgang verwendet man heute auch noch in manchen Gegenden, vor allem in Süddeutschland, für einen Spaziergang am Ostermontag durch die erwachende Natur.

Der Termin für das Osterfest wurde beim Konzil von Nicäa im Jahr 325 festgelegt: Ostern wird immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert.

Auf das Fest bereiten sich die Christen mit einer 40-tägigen Fastenzeit vor, die am Aschermittwoch beginnt und bis zum Karsamstag dauert.

Per E-Mail weiterleiten
Auf WhatsApp teilen
Bei Facebook teilen
Twittern
Cookie Consent mit Real Cookie Banner